Zeitungspapierformen herstellen

Kugeln, große Ostereier, Glocken, Herzen kann man mit einigem Arbeitsaufwand – so gut wie zum Nulltarif – selbst herstellen.

Benötigt werden entsprechende Styroporformen sowie Plastikglocken, deren Inhalt Süßigkeiten sind bzw. waren.

In etwa der Länge des halben Umfangs der Kugel bzw. Höhe des Eies werden Zeitungspapierstreifen geschnitten (falten und mit Messer trennen).

In ein Schraubdeckelglas gibt man etwa 20 Esslöffel Wasser und einen Esslöffel Tapetenkleister „spezial“, rührt ihn nach Vorschrift an. Vor Gebrauch immer wieder aufrühren oder im geschlossenen Glas aufschütteln, da sich der Kleister „absetzt“.

Zuerst werden Papierstreifen nur nassgemacht (kurz in eine Schüssel mit Wasser tauchen), damit die Form belegt und mit einem Lappen alles vorsichtig angedrückt, so dass das Papier zunächst mal haftet. (Die Meisten kennen das aus Kinderzeiten, wo man Pappteller gebastelt hat.)

Auf einem Brettchen bestreicht man die Papierstreifen (immer 4 – 6 Stück) mittels eines Borstenpinsels mit Kleister, legt sie dann nacheinander auf und drückt/streicht sie mit den Fingern glatt.

Ein großes Teil kann man zur Bearbeitung am besten auf einen mehrfach zusammengefalteten alten Stofflappen legen, damit es nicht wegrollt!

So macht man zunächst einige Schichten und sollte auch immer wieder mal die Streifen etwas „versetzt“ aufbringen, damit die Form nicht „unförmig“ wird.

Nach mehreren Schichten wirkt die ganze Sache ziemlich nass und aufgeweicht. Dann ist es gut, alles trocknen zu lassen. So ist es zweckmäßig, an 2 – 3 Teilen gleichzeitig zu arbeiten, das ist rationeller.

Man sollte auch wissen, wie viele Schichten bereits aufgebracht sind, deshalb ist es wichtig, das mit der Zahl auf dem Werk zu vermerken, dabei bei der 6 und 9 dahinter einen Punkt setzen, damit es keine Verwechslung gibt!

Je nach Größe sollen es aber insgesamt schon 10 – 16 Schichten sein, um genügend Stabilität zu bekommen und lange Jahre Freude daran zu haben.

Die fast fertige und getrocknete Form muss dann mit einem scharfen Bastelmesser – unter aller Vorsicht – rundum aufgeschnitten (Eier von Spitze zu Spitze) und das Styropor herausgenommen werden.

(Nicht zu tief schneiden und vorsichtig auslösen, so kann der Grundkörper auch oftmals verwendet werden!)

Am Zeitungsdruck sieht man, wie das Teil zusammengehört. Mit Weißleim, der sicherer hält als Kleister, werden die beiden Teile wieder zusammengefügt und zunächst mit einigen Papierstreifen fixiert. Dabei kann man schon eine kleine „Aufhängeöse“ aus Schnur mit einbringen (dafür eventuell eine kleine Kerbe machen).

Dann noch etwa 2 Schichten aufbringen, die letzte Schicht aus den weißen Randstreifen, damit der Papierdruck beim Übermalen nicht durchschlägt.

Bei der Glocke braucht natürlich nicht aufgeschnitten werden, nur dann unten der Rand ebengeschnitten. Zum Ablösen oben ein Loch einstechen, damit es kein Vakuum bildet und so das Herunterziehen verhindert. Der untere Rand sollte dann noch mit gekleisterten Papierstreifen versäubert werden.

Große „Naschkatzen“ brauchen sich natürlich keine Papierformen herstellen, können gleich die Plastikform gestalten.

Einen schönen oder interessanten Effekt ergibt es, wenn die oberste/äußere Schicht aus Rauhfasertapete besteht:

Tapete eine Weile in Wasser legen, damit sie richtig durchweicht. Dann abtropfen lassen und in kleine Stücke reißen und damit die Formen bekleben.

Hier sollte man jedoch zum Kleister noch etwas Weißleim rühren, da die Tapete bei kleinen Teilen und Rundungen oder um Kanten herum doch etwas „störrisch“ ist.

Wenn getrocknet, kann grundiert und bemalt werden. Auch für Serviettentechnik unbedingt mit heller Acryl-Bastelfarbe streichen, denn so sind die Kanten der kleinen Holzteilchen auf dem Tapetenpapier geglättet bzw. „angepasst“.

Annemaries Bastel- und Mächlerwerkstatt