Apfelmarmelade

Auch wenn es die Konfitürenverordnung anders vorsieht, sind Brotaufstriche aus Früchten besonders im süddeutschen Raum nach wie vor umgangssprachlich als „Marmelade“ geläufig und bekannt. Genauso, wie es hier „Semmeln“ und keine „Brötchen“ gibt!

Dieser köstliche Brotaufstrich ist – im Gegensatz zu Apfelgelee – vielen nicht bekannt.

Äpfel (Fallobst) werden gewaschen und geviertelt, Blüte, Stiel und schlechte Stellen ausgeschnitten. Nicht schälen, Kernhaus kann auch drinbleiben, so ist die „Ausbeute“ am größten. Mit so wenig Wasser als möglich – unter Zugabe einer Zitronenscheibe – weichkochen.

Das geht am besten im Schnellkochtopf (hier nur ca. 1/8 – knapp ¼ Liter Wasser zugeben). Wenn am Ventil die erste Markierung (Ring) sichtbar ist, Herd bereits abschalten und noch etwas stehenlassen, dann ist das Obst schon richtig weich oder „zerfallen“.

Das Obst durchpassieren (mit der „flotten Lotte“ oder Sieb und Passierstab des Handrührers). Dieses Apfelmus wird nun gewogen, ein oder zwei kg und mit der entsprechenden Menge Gelierzucker (2 : 1) nach Packungsanweisung gekocht und in vorbereitete Gläser gefüllt. (Siehe auch unter: Praktische Haushaltstips)

Natürlich kann man auch Birnenmus herstellen und das zu Marmelade weiterverarbeiten. Oder Äpfel zusammen (etwa Halb und Halb) mit Holunderbeeren oder entsteinten Zwetschgen (Pflaumen) kochen.

Wenn aus irgendeinem Grund im Sommer die Zeit nicht bleibt, viel einzukochen, ist es günstig, das Obstmus 500 g-weise einzufrieren, auch um gemischte Marmelade von Früchten zu bekommen, die nicht miteinander reifen.

Günstig ist da ein „Ausgleich“ von sauer und süß, z. B. Rhabarber mit Erdbeeren, auch Äpfeln oder Birnen.

Wenn die Rhabarberstiele einige Male der Länge nach geteilt und dann auf dem Schneidebrett sehr kurz geschnitten werden (Würfelchen von etwa 5 bis 7 mm), lassen sich diese prima durch einen Trichter ins Glas füllen.

Meine bevorzugten Marmeladen und Mischungen sind das, was der eigene Garten bzw. die Umgebung hergibt:

  • Rhabarber mit im Mixer pürierten Erdbeeren
  • Rhabarber mit Apfel– oder Birnenmus
  • Apfel – Zwetschgen (Pflaumen)
  • Apfel – Holunder
  • Apfel – Johannisbeeren
  • Tomaten
  • Kürbis

Bei Früchten mit Kernchen (bes. Beeren) ist es zweckmäßig, diese zu mixen und durch ein Sieb zu passieren! (Aus den Rückständen der schwarzen Johannisbeeren – die man auch portionsweise einfrieren kann – lässt sich noch ein sehr aromatischer, wohlschmeckender Tee zubereiten, oder mit „Klarem“ ansetzen!)

Will man Marmelade von rohem Apfelmus herstellen (also nur 1 x gekocht), sollte das Kernhaus herausgeschnitten werden, da die im Mixer zerhauten Kerne einen bitteren Geschmack geben. Außerdem ist zum Mixen meist die Zugabe von etwas Apfelsaft nötig. Äpfel jedoch nicht schälen, sondern Fruchtmus durch's Sieb passieren.

Auch Pflaumen/ Zwetschgen brauchen nicht unbedingt zuerst gekocht zu werden. Die entsteinten Früchte werden im Mixer püriert. Ob die Masse nun durch das Sieb passiert wird, um die Hautfetzchen vom Fruchtmus zu trennen, das ist reine Geschmackssache.

Annemaries Bastel- und Mächlerwerkstatt